Ein Grabmal in Wingendorf

Am 03. Februar 2006 erhielt ich eine Mail von Herrn Ryszard Basta aus Jelenia Góra (Hirschberg).

Als Anlage erhielt ich einige Aufnahmen aus Jałowiec (Wingendorf) bei Lauban und die Bitte ob ich herausfinden könnte um wen es sich handelt, der dort seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Hier erst einmal das Schloss bei Wingendorf damals und heute:

Entnommen aus "Heimatbuch des Kreises Lauban in Schlesien" erschienen 1966 im Selbstverlag Dr. Piekorz

Aufnahme von Herrn Ryszard Basta, Januar 2006

Die Aufnahmen von dem Grabmal:

Der Text auf dem Sockel lautet:

UNSERM GELIEBTEN EINZIGEN SOHN ROBERT
LIEUT IM SCHLESWIG HOLST REGT 16 GEB 16. FEB
1847 GEFALLEN BEI MARS LA TOUR 16. AUG.1870

Nach einigen Recherchen in Zusammenarbeit mit meiner Schwester (Sie beschäftigt sich mit Familienforschung),
kamen wir zu folgendem Ergebnis:

Um 1870 war das Gut bei Wingendorf im Besitz oder Lehnschaft des Baron Carl von Lachmann.
Laut dem Institut Deutsche Adelsforschung kommt hier nur ein Sekonde Lieutnant Freiherr von Lachmann des
Schleswig-Holsteinisches Husaren-Regiment Nr.16 in Frage, der am 16. August 1870 im deutsch-französischem Krieg
in Flavigny bei Mars-La-Tour durch einen Unterleibschuss zu Tode kam.

Das Grabmal wurde von Carl Johann Bogislaw Lüdecke (1826-1896) entworfen.
Die Pläne kann man Online bei der Technischen Universität Berlin einsehen, hier der Direktlink zu den Plänen:

Leider scheint Robert von Lachmann der Letzte derer von Lachmann gewesen zu sein,
jedenfalls konnten wir keine aktuellen Nachfahren derer von Lachmann ermitteln.

Laut Herrn Basta hat das Grabmal ein neues Dach bekommen und ist wohl in Teilen instand gesetzt worden.
Das Schloss selber ist leider in keinem guten Zustand.
 

UPDATE 07.02.2006

Herr Beckert vom Archiv Lauban hat mir freundlicherweise folgende Bilder zur Verfügung gestellt,
hier kann man schön sehen wie sich das Figurenpaar einst darstellte und Herrn Platzer habe ich erfahren,
dass es sich bei dem Bildhauer laut Herrn Bena um Rudolf Siemering (1835-1905) handelt.


© Archiv Stadt und Kreis Lauban / D-Königslutter  (Koll. Madurowicz)


© Archiv Stadt und Kreis Lauban / D-Königslutter  (Koll. Madurowicz)

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Sollte jemand weitere Hinweise zu dieser Geschichte haben würde ich mich über eine Mail freuen.
Schön wäre auch wenn sich jemand findet der entsprechende Beziehungen in Sachen Denkmalschutz hat,
denn ich denke dieses Kulturdenkmal sollte erhalten werden.

>Kontakt<

In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch noch recht herzlich bei Herrn Basta bedanken,
der mir diese herrlichen Aufnahmen geschickt hat,

Vielen Dank

Hier geht es zu einigen Aufnahmen aus Lauban, die mir Herr Basta freundlicherweise zur Verfügung mitgeschickt hat:

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